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Hypnose

Der Begriff Hypnose beschreibt einen veränderten Bewusstseinszustand (aufgrund veränderter Hirnaktivitäten durch hypnotische Methoden), bei dem der Hypnotisierte meist eine tiefe Entspannung und völlige innere Ruhe empfindet. Während einer Hypnose ist der Betroffene empfänglicher für suggestive Einflüsse von Außen, welche auf sein Unterbewusstsein wirken. So können z.B. alte Verhaltensmuster erkannt und aufgelöst oder umprogrammiert werden. Suggestionen, die auch nach Ende der Hypnose noch wirksam sein sollen, werden als posthypnotische Suggestionen bezeichnet. Unter posthypnotischer Suggestion treten messbare Veränderungen der Informationsverarbeitung im Gehirn auf. In neuropsychologischen Untersuchungen mit bildgebenden Verfahren konnte gezeigt werden, dass dabei die Aktivität bestimmter Gehirnareale selektiv reduziert ist. Das bedeutet, dass negative Erfahrungen oder Blockaden durch positive suggestive Einflüsse zum Positiven hin dauerhaft verändert werden können.

Jeder geistig gesunde Mensch erlebt im Alltag zwischenzeitlich kleinere Mini- Hypnosezustände. z.B. auf einer längeren Autofahrt oder beim Musikhören. Es können dabei kleine Tagträumereien entstehen in Form von Bildern, die aus dem Inneren zu kommen scheinen. Man ist für einen kurzen Moment *ganz woanders*. 

Der Unterschied zwischen Trance und Hypnose

Die Hypnose wird lediglich als das Verfahren bezeichnet, mit der der Klient in einen veränderten Bewusstseinszustand gelangt. Dieser veränderte Bewusstseinszustand wird Trance genannt. In der Trance gibt es mehrere Stufen. In der Hypnosetherapie wird sich jedoch der Klient fühlen als sei er in einem angenehmen leichten Schlafzustand, indem er jederzeit die Kontrolle über das Geschehen und seinen Körper besitzt und reagieren kann.

Ist es möglich, dass etwas gegen den eigenen Willen einprogrammiert werden kann?

Nein, es handelt sich bei der Hypnose nicht um eine Art *Machtübernahme* durch den Hypnotiseur, wie man es in manchen Filmen oder Tv- Shows sieht. Nur durch die Zustimmung und Kooperation des Klienten können z.B. Verhaltensweisen durch Hypnose verändert werden. Hypnose ist immer ein freiwilliger Vorgang. Niemand kann gezwungen werden, in Hypnose Dinge zu tun, die er im Wachzustand ablehnen würde.
Jeder behält in Hypnose die völlige Kontrolle und kann die Trance jederzeit beenden.

Wie schnell wirkt die Hypnose?

Das richtet sich nach der Art und Intensität des zu behandelnden Problems. Meist ist die Wirkung nach 2-3 Stunden schon deutlich spürbar, d.h. schon nach den ersten beiden Sitzungen können deutliche Ergebnisse sichtbar werden, je nach Thematik natürlich. In manchen Fällen wird es möglicherweise wichtig sein, dass der Klient im häuslichen Umfeld die Selbsthypnose, z.B. anhand einer individuell angefertigten CD, regelmäßig durchführt (z.B. bei der Gewichtsreduktion).

Kann ich mich anschließend an alles erinnern?

In der Regel ja. Es kann natürlich sein, dass der Klient kurzzeitige Phasen erlebt, in denen er seine Gedanken schweifen lässt und dem Hypnotiseur nicht mehr zuhört. Das ist völlig normal. Lediglich in der Tiefenentspannungsanwendung ist es möglich, dass der Klient durch tiefe Trancephasen einen Bewusstseinszustand erreicht, in dem das Denken zur Ruhe kommt. Allerdings ist das Unterbewusstsein in diesen Phasen weiterhin am verarbeiten und arbeiten. Sowie ein für den Klienten eine Satzformulierung oder bestimmte Worte des Hypnotiseurs nicht annehmbar oder angenehm erscheinen, wird sein Bewusstsein sofort zurückkehren.

Ist jeder Mensch hypnotisierbar?

Ja und nein. Die Hypnose kann in vielen verschiedenen Trance- Zuständen wirken. Eine leichte Trance kann in der Regel jeder gesunde und hypnosewillige Mensch erreichen. Die Ausnahmen bilden hier Menschen mit Nervenerkrankungen, Hirnschäden in speziellen Bereichen und Geisteserkrankungen. Auch Schmerzmedikamente, eine Hormonstörung und zuviel Koffein können einen stabilen Trancezustand verhindern.

Ist jeder Mensch der Showhypnose ausgeliefert?

Die Showhypnose ist von der zur Behandlung eingesetzten Hypnose ganz klar zu unterscheiden. In der Showhypnose sieht man wie der Partner z.B. plötzlich die eigene Mutter für Marilyn Monroe hält, oder nicht mehr richtig zählen kann und im Nachhinein nichts mehr davon weiß. Diese Hypnotisierbarkeit ist nur bei ca. 20 % der Menschen möglich und meist schon vor der Bühnenshow vorbereitet worden, da diese Art von Trance in der Regel nicht sehr lange anhält.

In einer Hypnosepraxis innerhalb der Therapie hat die Showhypnose jedoch nichts zu suchen. Lediglich bei schwer verletzten Unfallopfern ist es eine angemessene Indikation, um die Schmerzen kurzzeitig zu nehmen oder zu reduzieren, bis der Arzt eintrifft.

Kann Hypnose gefährlich sein?

Nein, da der Klient die gesamte Zeit über die Kontrolle behält und nur das zulässt, was das eigene Bewusstsein dulden würde. Auch wenn der Klient in einen tiefen Trancezustand gelangen würde und der Hypnotiseur ihn nicht zurückholt, dann würde er einfach nach einer angenehmen Ruhephase wieder vollkommen zu sich kommen.

Gefährlich wäre eine Hypnosebehandlung lediglich bei besonderen Erkrankungen (siehe unter *Risikofaktoren*) und durch Hypnoseindikationen durch einen nicht erfahrenen Hypnotiseur ohne therapeutische medizinische Vorkenntnisse sein.

 

 

Am 27.03. 2006 hat der wissenschaftliche Beirat Psychotherapie der Bundesphsychotherapeutenkammer der Hypnosetherapie die wissenschaftliche Anerkennung verliehen. Demnach hat sich die Hypnosetherapie als neue anerkannte Behandlungsmethode neben der Gesprächstherapie, der Verhaltenstherapie und der tiefenpsychologisch fundierten Psychotherapie etabliert.

Die Wirkweise der Hypnosebehandlung gilt somit als belegt.