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AD(H)S -> das große Thema
 

 

 

Die medizinische Seite:

Symptome, die von einer Störung in den Frontallappen ausgehen können

 

  • Mangel an sozialen Fähigkeiten

  • Mangelnde Empathie (das Empfinden *anderer* nachvollziehen können ist nicht oder kaum möglich)

  • Zeitstrukturierung ist auffällig, wie z.B.  Struktur des Alltags, Zeitabfolgen, Sequenzen

  • Mobbing (fühlen sich von anderen immer wieder angegriffen, die Anpassung an die Außenwelt fällt schwer)

  • Ängste / Panikattacken
  • Konzentrationsstörungen/Aufmerksamkeitsstörungen
  • Motivationsmangel, Antriebslosigkeit
  • Depressive Zustände

 

Die Frontallappen leiten Aufgaben an andere Gehirnareale zur weiteren Verarbeitung weiter. Die Präfrontallappen haben neuronale Verbindungen zur Amygdala (Fight or Flight= Kampf oder Flucht- Reaktion).

Die Amygdala ist wesentlich an der Entstehung der Angstbeteiligt und spielt allgemein eine wichtige Rolle bei der emotionalen Bewertung und Wiedererkennung von Situationen sowie der Analyse möglicher Gefahren: sie verarbeitet externe Impulse und leitet die vegetativen Reaktionen dazu ein. Eine Zerstörung beider Amygdalae würde zum Verlust von Furcht- und Aggressionsempfinden und so zum Zusammenbruch der mitunter lebenswichtigen Warn- und Abwehrreaktionen führen.

Eine Weiterleitungsstörung des Präfrontallappens zur Amygdala könnte also auch eine mangelnde Impulskontrolle als Konsequenz mit sich bringen, was häufig mit dem Bild des ADHS Kindes verbunden wird.


Wichtig was man wissen sollte über den Zusammenhang der Frontallappen und AD(H)S


Die Präfrontallappen (also der vordere Bereich der Frontallappen) bilden sich häufig erst bis zum 21. Lebensjahr vollständig aus. Einschränkungen, fehlende Kompetenzen in diesem Bereich bei Kindern und jugendlichen können also darin begründet sein, dass das verantwortliche Areal noch gar nicht existent ist, nicht ausgebildet ist ggf. durch fehlende oder ungünstige Erfahrungen.
Der Therapeut, der Lehrer, die Eltern, das Umfeld müssen sich also die Frage stellen, welche Wege für den Klienten sinnvoll sind diese günstigen Erfahrungen zu sammeln, die dem Klienten bisher verborgen geblieben sind. Um dies zu forcieren ist es wichtig, dass Eltern, Lehrer und Umfeld des Klienten sich darauf einstellen den Klienten zu ermutigen, zu inspirieren und zu begeistern für neue Erfahrungen, wodurch sich Vernetzungen im Frontalhirn bilden können.

 
Medizinische/neurologische Seite:

Ein Großteil der Störungen anderer Systeme im Gehirn kann von den Frontallappen ausgehen. Sie leiten Aufgaben an andere Zentren weiter. Sind sie in ihrer Funktion gestört, kommen Aufgaben ggf. nicht dort an, wo sie weiterverarbeitet werden sollen. Oft wird dann fälschlicher Weise ein anderes Areal verdächtigt, verantwortlich für die Störung zu sein, dieses funktioniert aber tadellos und wird lediglich durch die fehlende Information von den Frontallappen an seiner Arbeit gehindert.

Die Frontallappen liegen an einer Position im Gehirn, die mit am weitesten von der zentralen Blut- und Sauerstoffversorgung entfernt ist. Eine niedrige Sauerstoffsättigung (z.B. durch Rauchen, Schlafapnoe oder Schwäche in der Atemmuskulatur währen Wachstumsphasen) kann ihre Funktion maßgeblich beeinträchtigen.


Hypnose und Frontallappen

Mit der Hypnose können bestimmte Verhaltensauffälligkeiten, deren Ursache im Frontallappen angesiedelt ist, verändert werden.

Wenn eine Behandlung jedoch innerhalb eines bestimmten Zeitraumes keine Verbesserung der Symptome zeigt, könnten ggf. größere neurologische Störungen der Grund sein. Falls eine größere Funktionsstörung des Hirns vorhanden sein sollte, dann ist es möglich, dass ergo,- psycho,- oder hypnotherapeutische Maßnahmen nicht ausreichend wirken können.
In diesem Fall wäre es ratsam ein EEG zu veranlassen, um die Frontallappen- Funktionen genauer zu betrachten. Je nach Störbild sind andere neurologische und umfangreichere Therapien erforderlich.

 

Zur Diagnostik:

Messungen per EEG im 10-20-System:

Frontale Pole - Fp1, Fp2, Fpz;
frontal – Fz, F3, F4, F7, F8
Bitte auf Ausgewogenheit / Unausgewogenheit achten. Rechtslastige Unausgewogenheit deutet möglicherweise auf endogen bedingte depressive Verstimmungen hin.

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